Tannhausen, Deutschland

Case Study Tannhausen

Vom Landwirt zum Energiewirt durch flexible Anlagenkomponenten von LIPP

Branche
Landwirtschaft

Anwendung
Nutzung der Energie einer Biogasanlage für das lokale Wärmenetz

Produkt

1 x LIPP Biogasfermenter (2010) mit integriertem Gasspeicher, bestehend aus
– 1x LIPP KomBio à 1800 m³
– 2x LIPP Gärrestlager à 2090 m³

1 x LIPP Pufferspeicher à 100 m³ (2013)

1 x LIPP Pufferspeicher à 800 m³ (2018)

1 x LIPP Fermenter à 3.150 m³ (2020)

 

Baujahr
2010 / 2013 / 2018 / 2020

Ort
Tannhausen, Deutschland

Zusammenfassung
In der Gemeinde Tannhausen betreibt die Familie Abele eine Biogasanlage und ein Wärmenetz mit interessanten Besonderheiten. Dank der LIPP Anlagentechnik und Pufferspeicher kann der nötige Wärmebedarf flexibel gedeckt werden.

  • Kosteneinsparung dank der Nutzung von Biowärme statt Heizöl
  • CO²-Einsparung von etwa 1,5 Mio. Kilogramm im Jahr
  • Verwertung von Schweinegülle, Mais, Grassilage, GPS, Rindermist, Hühnertrockenkot
  • Pufferspeicher zur Versorgung des lokalen Wärmenetzes
  • Teilnahme am Regelenergiemarkt zur bedarfsgerechten Stromerzeugung
  • Energiewirt Abele verkauft 5,2 Mio. kwH Strom und 3,7 Mio. kWh Wärme
  • künftig sollen 7 Mio. kWh Wärme verkauft werden

Ausgangssituation und Beginn der Lösungssuche

Ein landwirtschaftlicher Betrieb in Tannhausen: gestartet hat die Familie Bosch mit einem Milchviehbetrieb. Im Jahre 1983 stiegen die Landwirte in die Sauenhaltung ein. 1992 wurde dann ein Jungsauenaufzuchtstall gebaut, der Einstieg in die Jungsauenvermehrung war somit gesichert. Die Milchviehhaltung wurde aufgegeben.

Im Jahr 2010 wurde dann auf dem Aussiedlerhof außerhalb von Tannhausen eine Biogasanlage gebaut. Anton Abele gründete die Bioenergie & Service Abele GbR. Die anfallende Wärme der Anlage diente dazu, die Stallungen des Bauernhofs zu beheizen. Die Biogasanlage startete mit 370 kW.

Im Jahr darauf, 2011, wurde die Anlage durch ein Satellit-Blockheizkraftwerk mit 205 kW erweitert.

Außerdem begann der Bau eines 1,4 km langen Wärmenetzes, das 14 Abnehmern dienen sollte. Zu den “Wärmekunden” zählen die Nachbarn und 10 Gewerbebetriebe, unter anderem eine lokale Gärtnerei mit Blumenladen, Gewächshäuser und eigenem Café.

Als Substrat für die Biogproduktion steht folgendes zur Verfügung: 40 % des Inputs kommt aus Schweinegülle, zudem wird Rindermist und Hühnertrockenkot eingesetzt. Das restliche Substrat wird in Form von Mais (35 %), Grassilage und GPS (15 %) eingesetzt.

Da die Wärme flexibel und bestmöglich genutzt werden soll, muss sie in einem Pufferspeicher zwischengespeichert werden. Wegen der vielen gewerblichen “Wärmekunden” muss die Wärme vor allem unter der Woche verfügbar sein.

Umsetzung der Lösung

Kurz gesagt startete das ganze Projekt mit dem Bau einer Biogasanlage im Jahr 2010. Es fiel die Entscheidung, mehrere Abnehmer mit der Wärme zu versorgen. Daher wurde die Anlage im Jahr 2013 durch einen Pufferspeicher (100 m³) ergänzt, der die Wärme zwischenspeichert. Aufgrund des steigenden Energiebedarfs durfte im Jahr 2018 ein weiterer Pufferspeicher gebaut werden. Dieser fasst 800 m³ und wurde mit der LIPP-Schweißtechnik gefertigt. 2020 wurde ein weiterer Fermenter (3.150 m³, mit Doppelmembrangasspeicher) gebaut.

Dies zeigt, dass LIPP dank der langen Erfahrung und der Flexibilität maßgeschneiderte Lösungen anbieten kann. Individuelle Bedürfnisse und Anforderungen können beachtet werden. Bei Bedarf kann die Anlage immer wieder ergänzt werden.

Bauablauf des Projekts

  • Bau der Biogasanlage im Jahr 2010, Start mit 307 kW
  • Erweiterung der Anlage durch ein Satellit-Blockheizkraftwerk (205 kW) im Jahr 2011
  • Bau eines LIPP Pufferspeichers im Jahr 2013
  • Aufgrund der steigenden Stromerzeugung wurden die Blockheizkraftwerke erweitert. Auch das Gärrestlager wurde mit einem Foliendach erweitert, um das Volumen für die Gasspeicherung zu erhöhen.
  • Um den Puffer der Wärmespeicherung zu erhöhen, wurde 2018 ein neuer Pufferspeicher im LIPP-Schweißverfahren gefertigt. Der Behälter aus Schwarzstahl ist durchgehend beidseitig verschweißt. Die Wandstärke des Behälters variiert, um möglichst ressourcenschonend und ökonomisch zu bauen.
  • Der neue Pufferspeicher (2018) benötigt nur eine Pumpe sowie weniger Bauteile. Auf einen Ausgleichsbehälter kann verzichtet werden, da das heiße Medium ohne zusätzlichen Wärmetauscher ins Netz gelangen kann
  • Die Anlage wurde 2020 durch einen LIPP Fermenter ergänzt